Ich schreibe Bewusst Emmas vollständigen Namen, weil mit ihren Eltern und
Geschwistern weiter gezüchtet wird.
Ich möchte niemanden an den Pranger stellen, ich möchte lediglich aufklären. :
Diagnose:
<90% ideopathische Epilepsie >Emma: 18.01.16-20.12.19
Nach reiflicher Überlegung und Recherche ist im März 2016 unsere Emma, eine
Australian Shepherd Hündin im Alter von 9 Wochen bei uns eingezogen.
Sie entwickelte sich prächtig, war selbstbewusst, lebhaft, verschmust und
manchmal auch schwierig.
Wir wussten nicht ob ihre dauernde Unruhe und Panikattacken in geschlossenen
Räumen etwas mit ihrer Erkrankung zu tun hatte.
Im Februar 2018, drei Wochen nach ihrem 2.Geburtstag
hatte sie plötzlich aus dem Schlaf heraus ihren ersten Krampfanfall. Es
war schrecklich und wir waren total überfordert, ich dachte sie stirbt wir
konnten aber nur zusehen. Emma hat am ganzen Körper gekrampft, sie hatte
weißen Schaum vor dem Mund und hat unter sich gemacht. Nach ca. 2 Minuten war
es Vorbei und Emma kam langsam wieder zu sich......ich werde diesen Anblick nie
vergessen.
Unser erster Gang war natürlich unser Tierarzt.
Es folgt Blutbild, neurologische Untersuchung, Ultraschall und weitere
Diagnostik. Wir sollten abwarten und bekamen ein Notfallmedikament .
Die Untersuchungen ergaben nichts, Blutbild alle Werte alles bestens, ansonsten
alles ohne Befund.
5 Wochen später, nächster Anfall, wieder Nachts aus dem Schlaf heraus. Keine 12
Stunden später ein zweiter und kurz darauf ein dritter....Besuch beim TA und
Beginn mit dem ersten Medikament Luminal.
Emmas Züchterin wurde sofort nach dem ersten Epileptischen Anfall
informiert, sie hat uns empfohlen eine Heilpraktikerin aufzusuchen und
mir gesagt das es nicht genetisch sein kann, da hätte sie schließlich
aufgepasst.
Zu diesem Zeitpunkt hab ich alles geglaubt, ich dachte alles wird gut.
Die Heilpraktikerin stellte sich als absurd heraus und Emma hatte trotz
Medikament weiter Anfälle, ab diesem Zeitpunkt immer Clusteranfälle d. H.
mehrere in 12 Stunden, wir mussten Ständig die Dosis erhöhen und anpassen.
Nebenwirkungen hatte Emma, alles mitgenommen, von Ataxie bis Müdigkeit und
ständige Unruhe bis komplett überdreht, alles dabei.
Zwischenzeitlich haben wir einen Neurologen hinzugezogen, er hat Befunde,
Laborberichte und Videos analysiert, er kooperierte mit unseren Haustierarzt.
Schließlich die Diagnose:
idiopathische Epilepsie <90%.
Ein MRT haben wir Emma bereits nicht mehr zugemutet.
Es ging über Monate ständig auf und ab. Im August 2016 nach einer erneuten
Serie von Anfällen haben wir ein zweites Medikament dazu genommen. Unser
Haustierarzt hat in Kooperation mit dem Neurologen eine Dosierung
besprochen, uns wurde ebenfalls alles genau erklärt.
Wir starteten schließlich mit Kaliumbromid.
Die Anfangszeit war schrecklich, Nebenwirkungen einfach schlimm....aber keine
Anfälle mehr. Schließlich dachten wir es sei der Durchbruch. Fast 10 Monate
keine Krämpfe und Emma blühte wieder auf. Wir konnten in dieser Zeit fast alles
machen. Blut und Medikamentenspiegel alles bestens.
Wir haben akribisch auf die Ernährung geachtet, der Salzgehalt musste genau
eingehalten werden und keine Urlaube am Meer mehr.
Bevor wir mit Kaliumbromid begonnen haben kam von mir die Info in die Welpen
WhatsApp Gruppe das Emma an Epilepsie erkrankt ist.
Kein Kommentar unserer Züchterin bezüglich Emmas Erkrankung.
Warum auch, es wurden ja weitere Würfe geplant und durchgeführt, auch andere
Halter haben Geschwister für die Zucht auswerten lassen.
Im April 2019 waren wir zur Kontrolle beim Neurologen, Emmas Werte alle
Top. Nur die Nebenwirkungen könnten weniger sein. Also minimal die Dosierung
runtergefahren. Im Juni ging es dann wieder los. Anfallsserien, fokale sowie
generalisierte Anfälle, immer Serien und immer wieder Dosisanpassung im Sinne
von minimalen Erhöhungen. Trotz ständigen Anpassungen Anfälle. Fokal und GM's,
die Abstände immer kürzer und die Abstände in der Serie auch immer kürzer.
Die Nebenwirkungen wurden auch immer schlimmer, Emma konnte teilweise
nicht mehr laufen, Frustration war ihr ständiger Begleiter. Emmas Fröhlichkeit
und ihre Unbefangenheit waren teilweise komplett verschwunden.
Wir mussten sie oft tragen weil sie teilweise keine Treppe mehr bewältigen
konnte.....manchmal ein ganz schöner Kraftakt.
So konnte es nicht weiter gehen.
Blutuntersuchung und Spiegelmessung folgten.
Die Medikamente wurden wieder angepasst und minimal reduziert. Und siehe
da....Emma blühte wieder auf. Doch dann so wie erwartet und von unseren
Tierärzten gewarnt. Erneute Anfallsserie, eine Medierhöhung war keine Option
mehr, dass konnte Emma nicht mehr aushalten. Sie hatte eh schon so abgebaut.
Am 20.12.19 haben wir den Kampf verloren, wir haben alles versucht und doch
mussten wir sie loslassen. Sie ist in unseren Armen eingeschlafen, dass
waren wir ihr schuldig.
Und doch ist es so unendlich schwer für uns.
Unser Emmchen war für uns etwas ganz besonderes, fast täglich hat sie uns zum
Lachen gebracht, ihre Fröhlichkeit war ansteckend und zauberhaft. Unser Clown
unser Grinsebäckchen, für uns bist du alles.
Wir vermissen dich unendlich und werden dich für immer im Herzen tragen. Du
durftest nicht einmal 4 Jahre alt werden.
Im Juli 19 haben wir ein erneutes Gesundheitsupdate in die Welpen Gruppe
gestellt, von der Züchterin kam keine Reaktion darauf. Als ich von Emmas Weg
über die Regenbogenbrücke berichtet habe kam von Emmas Züchterin eine Woche
später ein Anruf. Der war alles andere als freundlich.
Emmas Erkrankung habe ich öffentlich gemacht, damit endlich mal nicht immer nur
geschwiegen wird.
Emma ist im Register für Hunde mit Epilepsie eingetragen.
Ich kämpfe weiter für Emma, es soll endlich darüber geredet werden.
Liebe Emma, danke das du in unser Leben gekommen bist. Du hast es trotz allem
Bunt gemacht, dafür und für so vieles sind wir unendlich dankbar. Wir hätten
noch so viel mehr für dich getan, doch dich gehen zu lassen war unser letzter
Liebesbeweis an dich.
Flieg mit den Engeln mein Schatz, irgendwann sehen wir uns wieder.
Ich danke jetzt nicht jedem einzelnen die uns unterstützt haben. Jeder von ihnen
weiß das er gemeint ist.
Danke auch an alle die mir Mut gemacht haben Emmas Geschichte zu
erzählen.
R.I.P Emmchen